Als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement wurden sie am Donnerstag, 23. Oktober 2014, in Brühl mit der Einsatzmedaille „Fluthilfe 2013“ des Bundesministers des Innern ausgezeichnet.
Ein Jahr nach dem katastrophalen Hochwasser in mehreren Bundesländern wirken die Bilder immer noch nach. Annähernd 600.000 Menschen waren von der Flut betroffen, acht Menschen starben, mindestens 128 Personen wurden verletzt. Die Auswirkungen erstreckten sich auf fast 1.700 Gemeinden. In 56 Landkreisen kam es zum Katastrophenalarm. Vielerorts wurden ganze Innenstädte überschwemmt. Viele Menschen fanden nach ihrer Evakuierung ein Bild der Verwüstung vor. Gebäude, Straßen und Gärten waren vom Schlamm überspült, viele Häuser nicht mehr bewohnbar. Persönliche Erinnerungen für immer verloren.
Das THW unterstützte die Länder und Kommunen unmittelbar und massiv mit insgesamt mehr als 16.000 Einsatzkräften, darunter auch 253 Helferinnen und Helfer aus dem THW-Geschäftsführerbereich Köln. Zum Geschäftsführerbereich gehören zwölf THW-Ortsverbände aus Bad Honnef, Bergheim, Bergisch Gladbach, Beuel, Bonn, Bornheim, Brühl, Köln, Leverkusen und Siegburg. Sie halfen unter anderem mit der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen bei den Pumparbeiten. Dazu hält das THW spezielle Großpumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute vor.
Aber auch die Deichsicherung, das Errichten von Hochwasserstegen und -schutzwänden, das Räumen von Verkehrswegen, das Bergen von Treibgut und der Transport und Verbau von tausenden Sandsäcken wurden durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bewältigt. Die Helferinnen und Helfer pumpten Wasser und Schlamm von Straßen, aus Kanälen und Kellern, um die Schäden zu begrenzen und Häuser wieder bewohnbar zu machen. Außerdem schützten sie ein Umspannwerk in der Nähe von Magdeburg durch massive Sandsackdeiche vor den Fluten. Ein Ausfall des Werkes hätte den Stromausfall in großen Teilen von Magdeburg zur Folge gehabt.
Der Einsatz erforderte ebenfalls Notstrom- und Beleuchtungsarbeiten, die durch das THW ausgeführt wurden. Aber auch im Hintergrund waren die Helferinnen und Helfer tätig und hatten vielfältige Arbeiten zum Beispiel bei dem Betrieb eines Bereitstellungsraumes, Führungsunterstützung der Einsatzleitung, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, Stellung von Technischen Beratern für Deichverteidigung oder Entsendung eines Einsatznachsorge-Teams zu leisten. Die Ehrenamtlichen des THW-Geschäftsführerbereiches Köln leisteten dabei etwa 30.000 Einsatzstunden.
Als Würdigung der großartigen Leistung von tausenden von Helfern und Helferinnen bei der Flutkatastrophe im Frühsommer vergangenen Jahres hat der oberste Dienstherr des THW, der Bundesminister des Innern, die Einsatzmedaille "Fluthilfe 2013" gestiftet.
Mit dieser besonderen Auszeichnung wurden am 23. Oktober 2014 in der Fachhochschule des Bundes in Brühl auch die Einsatzkräfte des THW-Geschäftsführerbereichs Köln geehrt. Die Verleihung wurde durch den THW-Landesbeauftragten für Nordrhein-Westfalen, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, im Beisein des Kölner Landtagsabgeordneten Arif Ünal (SPD) und des Kölner Feuerwehr-Chefs Johannes Feyrer, der die Festrede hielt, durchgeführt.
Ebenso wurde Peter Brieger für seine 60-jährige Mitgliedschaft im THW geehrt. Brieger war in seiner langen Laufbahn unter anderem Ortsbeauftragter im THW-Ortsverband Köln-Ost.
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die Einsatzorganisation des Bundes im Bevölkerungsschutz mit bundesweit rund 80.000 Freiwilligen.
Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
Text: THW-Geschäftsstelle Köln
Bilder: Fabian Grundler, THW Köln
