Wasserförderung über lange Wegstrecken: mehrere THW-Fachgruppen üben gemeinsam

Wasserförderung über eine Strecke von fast 2.000 Metern lautete Mitte Mai der Übungsauftrag für die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus dem THW-Geschäftsführerbereich Köln.

Rund 70 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW), darunter auch die Spezialisten der Fachgruppe Elektroversorgung des Ortsverbands Köln Nord-West, nahmen an der Übung auf dem Gelände eines Industriebetriebs in Leverkusen - und am angrenzenden Baggersee - teil.

Das Ziel der Übung: die Zusammenarbeit der Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen in der Einsatzoption „Wasserförderung über lange Wegstrecken“ erproben und verbessern. Im Einsatzfall kann so unter anderem die Feuerwehr bei der Löschwasserversorgung unterstützt werden, zum Beispiel bei Groß- und Waldbränden, wenn Löschwasser über eine lange Strecke zum Brandort geleitet werden muss.

Erreicht werden sollte während der Übung eine Förderleistung von mindestens 2.000 Litern in der Minute - über eine Strecke von annähernd 2.000 Metern. Dies für die Dauer von mindestens einer Stunde. Hierzu sollten alle fünf Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen zusammenarbeiten. Unterstützt wurden sie hierbei von der Fachgruppe Elektroversorgung aus Köln. Im Einzelnen wurde im Tagesverlauf der Betrieb der auf Anhängern montierten THW-Hochleistungspumpen, die Verlegung einer Schlauchleitung über längere Strecken, die Nutzung von Pufferbecken und die Koordination zwischen mehreren Gruppen geübt.

Um neun Uhr am Samstagmorgen trafen sich dazu die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den THW-Ortsverbänden Bergheim, Bergisch Gladbach, Bonn, Köln Nord-West, Köln-Porz und Siegburg auf dem Parkplatz vor den Werkstoren. Nach einer Einweisung in die Übung sowie über das Verhalten auf dem Betriebsgelände erfolgte die Aufteilung der Gruppen auf die einzelnen Förderstrecken. Unterstellt wurden die Gruppen dem Zugtrupp des THW-Ortsverbandes Bergisch Gladbach und dem Zugführer Thorsten Tausch. Die Gesamt-Übungsleitung bestand aus den Übungsleitern Michael Berghaus und Hans-Joachim Höller aus Bergisch Gladbach und dem Einsatzleiter der Werksfeuerwehr.

Die Wasserentnahme erfolgte über Tauchpumpen aus einem Baggersee. Im ersten Förderabschnitt wurde das entnommene Wasser bergauf bis auf das angrenzende Betriebsgelände gepumpt. Hierbei wurde ein Höhenunterschied von etwa zwölf Metern überwunden. Auf dem Betriebsgelände wurde das Wasser in ein erstes Pufferbecken geleitet. Ein Pufferbecken kann je nach Größe zwischen 3.000 und 10.000 Litern Wasser aufnehmen und wird als Zwischenstation bei einer Wasserförderung über lange Strecken genutzt.

Über eine Pumpe, die eine Förderleistung von bis zu 5.000 Litern in der Minute erbringen kann, wurde das Wasser nun vom ersten Becken in den folgenden Schlauchabschnitt bis hin zum nächsten Pufferbecken geführt. Insgesamt vier dieser Pufferbecken waren zusammen mit Hochleistungspumpen über das Werksgelände verteilt und wurden jeweils von einer Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen betrieben. Am Ende der Strecke wurde das Wasser wieder zurück in den Baggersee geleitet. In die Förderstrecke wurden Durchflussmesser eingebaut um zu beobachten, ob das gesetzte Ziel erreicht wird.

Übungsleiter Michael Berghaus war am Samstag mehr als zufrieden. „Das Ziel der Übung wurde nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Anstatt der vorgegebenen Förderleistung von 2.000 Litern pro Minute erreichten die Übungsteilnehmer bis zu 3.200 Liter pro Minute. Insgesamt wurden so rund 300 Kubikmeter Wasser bewegt.“ Auch die Kommunikation über Digitalfunk klappte während der Übung einwandfrei.

Nach einer kurzen Nachbesprechung rückten die Einheiten gegen 17 Uhr vom Werksgelände ab. Bis zur nächsten gemeinsamen Übung der Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen - voraussichtlich im nächsten Jahr.

THW Bergheim
THW Bergisch Gladbach
THW Bonn
THW Köln-Porz
THW Siegburg

Text und Bilder: Jens Breuner, THW Bergisch Gladbach


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