27.07.2004, von Michael Kretz

Verpuffung auf dem Gelände der zukünftigen Unterkunft führte zu großem Einsatz

Ungewöhnlich viel Betrieb herrschte am Freitag abend, dem 23. Juli, auf dem Gelände der zukünftigen Unterkunft des THW Ortsverbandes Köln Nord-West in Braunsfeld. Ursache dafür war eine umfangreiche Übung, mit der der Zugführer des Ortsverbandes die Einsatzfähigkeit und den Ausbildungsstand seiner Gruppen testen wollte.

Als Szenario für die Übung war angenommen worden, dass sich am Abend in dem Bürohaus an der Eupener Straße eine Verpuffung ereignet hatten, die das Gebäude teilweise zerstört hatte.

Da sich zum Zeitpunkt der Explosion noch mehrere Mitarbeiter in dem Haus aufhielten, wurde mit etwa sechs vermissten Personen gerechnet.

Kaum dass gegen 20.30 Uhr der Gerätekraftwagen I (GKW I) mit der ersten Bergungsgruppe auf dem Gelände im Gewerbegebiet eingetroffen war, setzte geschäftiges Treiben an der vermeintlichen Unglücksstelle ein. Bevor die Rettungskräfte das zerstörte Gebäude betreten hatten, lief ihnen schon der erste Verletztendarsteller - eine unter Schock stehende Person - laut rufend entgegen. Nachdem die Bergungsspezialisten den Mann beruhigt hatten, erkundeten sie das Haus nach weiteren Verletzten. Fündig wurden sie dabei im Treppenhaus, wohin die Druckwelle eine Person geschleudert hatte. Über eine Leiter wurde die Verletzte mit dem Schleifkorb gerettet, um medizinisch versorgt werden zu können. Weitere Personen mussten - in Zusammenarbeit mit der inzwischen eingetroffenen zweiten Bergungsgruppe - unter Trümmern, hinter einer verkeilten Tür und mit einem Mauerdurchbruch aus einem verschütteten Raum gerettet werden.

Nur unter Einsatz von Atemschutzgeräten konnten die Hilfskräfte das Kellergeschoss betreten. Denn laut Übungsannahme konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Einsatzkräfte dort auf gefährliche Gase treffen könnten. Zwei Trupps mit Atemschutzgeräteträgern fanden in den dicht verqualmten Räumen schließlich zwei weitere verletzte Personen und retteten sie aus dem Gefahrenbereich.

Unterdessen waren auch den Fachgruppen Infrastruktur und Beleuchtung vom Zugtrupp, der als Einsatzleitung für die Übung fungierte, ihre Aufgaben zugeteilt worden. So mussten die Versorgungsleitungen kontrolliert und abgeschiebert werden, ein Kellerraum leer gepumpt werden und ein Heizkörper abgeklemmt werden, den der Hausmeister gerade reparieren wollte. Für die ausreichende Helligkeit auf dem Gelände und im Gebäude sorgte die Fachgruppe Beleuchtung.

Nach etwa zwei Stunden war die Übung für die 25 Einsatzkräfte, die Schiedsrichter und zahlreiche Schaulustige beendet.