Da aber die Fluten des Rheins bei einem Wasserstand von rund vier Metern mit fallender Tendenz noch weit vom Deich entfernt waren, stellte sich dieses Szenario schnell als Übung heraus. Denn erstmals führte das THW am 15. Mai für Reservisten der Bundeswehr eine Ausbildung im praktischen Hochwasserschutz durch. Dazu hatten sich 80 freiwillige Reservisten von den Kreisgruppen Köln und Bergisch-Gladbach des Verteidigungsbezirkskommandos 31 in der Kaserne Butzweilerhof eingefunden. Von dort ging es unter der Leitung von Hauptmann Folkert Rathenow an den Deich nahe der Langeler Fähre. Hier wurde die Reservisten von Hochwasserspezialisten des THW an drei Stationen über die fachmännische Verwendung von Sandsäcken zur Sicherung eines Damms informiert.
Mit Hilfe von rund 20 Tonnen an Sandsäcken lernten die Soldaten, wie eine so genannte Quellkade, bei der Wasser aus dem Schutzwall sprudelt, eingedämmt werden, ein Deich gegen Abrutschen gesichert werden und ein mechanischer Schaden am Damm provisorisch gesichert werden kann. Dabei wurden sie aufmerksam von Spaziergängern und Radfahrern beobachtet. Auch der Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale, Reinhard Vogt, mischte sich unter die Zuschauer und lobte die Aktion der Reservisten.
Ziel der verstärkten Kooperation von Bundeswehr und THW soll eine gute Zusammenarbeit im realen Einsatz sein. Denn bei einem Hochwasser sollen dann - ähnlich der praktischen Ausbildung - Einheiten der Bundeswehr unter Leitung von Spezialisten des THW zum Einsatz kommen und dadurch die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen entlasten.
Text und Bilder: Michael Kretz, THW Köln