Hochwasserschutzübung an Pfingsten in Köln

Präzise greift eine Hand in die andere als am Pfingstwochenende in Köln mehr als 80 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) probeweise ein Teilstück der Hochwasserschutzwand aufbauen. Im jährlichen Wechsel werden immer andere Abschnitte ausgewählt, diesmal steht an zwei Tagen unter anderem der Bereich des THW am linken Rheinufer zwischen Bastei und dem Jugendgästehaus auf dem Programm.

Am Freitagmorgen um acht Uhr begannen die Helferinnen und Helfer aus sechs THW-Ortsverbänden mit den Arbeiten am Rheinufer nahe der Zoobrücke. Aus Stützpfeilern und drei Meter langen Aluminium-Elementen, so genannten Dammbalken, bauten sie auf einer Strecke von mehreren hundert Metern die mobile Schutzwand auf. Die Bauteile dafür lieferte ein privates Logistikunternehmen, das das tonnenschwere Material mit Radladern und Gabelstaplern an Ort und Stelle transportierte. Die Übung der Stadtentwässerungsbetriebe Köln sollte nämlich nicht nur zeigen, wie lange die THW-Kräfte zum Errichten der Schutzwand brauchen, sondern auch ob die Zusammenarbeit bei der Materiallieferung funktioniert.

Die Arbeit ging den THW-Helferinnen und –Helfern so leicht von der Hand, dass bereits gegen 16 Uhr - zwei Stunden früher als geplant - die Hochwasserschutzwand im Übungsabschnitt komplett aufgebaut war. Bei Hochwassergefahr wäre der Rheinabschnitt an dieser Stelle somit bis zu einem Wasserstand von 11,90 Meter geschützt.

In der Nacht ging die Übung weiter. Dafür wurde an der Kreuzung von Konrad-Adenauer-Ufer und Theodor-Heuss-Ring teilweise die Rheinufer-Straße gesperrt. Auf Höhe der Bastei kreuzt dort ein so genanntes Querschott die vierspurige Bundesstraße. Ab 22 Uhr leuchteten THW-Einsatzkräfte die Kreuzung aus und schlossen mit Stützpfeilern und Dammbalken an dieser Stelle die Öffnung in der Hochwasserschutzwand. Parallel dazu setzten THW-Helferinnen und -Helfer an mehreren schmalen Fußgänger-Durchgängen in der Schutzwand ebenfalls Dammbalken ein.

Am Samstagmorgen rückten erneut THW-Einheiten am Rheinufer an. Innerhalb weniger Stunden bauten sie die mobile Wand wieder ab. Nachdem die Helferinnen und Helfer die Dammbalken aus den Stützen gehoben hatten, schraubten sie mit Schlagbohrschraubern die Stützpfeiler los, hoben sie auf die Transportpaletten und setzten zum Schutz der Gewinde im Fundament andere Schrauben ein. Nach rund sechs Stunden war so der Rad- und Fußweg wieder für seine normale Benutzung frei.

An der Übung nahmen neben den drei Kölner Ortsverbänden auch THW-Einsatzkräfte aus Bergisch Gladbach, Brühl und Gummersbach teil. Sollte tatsächlich ein Rhein-Hochwasser das Kölner Stadtgebiet bedrohen, würden ebenfalls benachbarte THW-Ortsverbände in der Dom-Stadt zum Einsatz kommen.

Stadtentwässerungsbetriebe Köln
THW Bergisch Gladbach
THW Brühl
THW Gummersbach
THW Köln-Ost
THW Köln-Porz

Text: Michael Kretz, THW Köln
Bilder: Manfred Dunkel und Michael Kretz, THW Köln


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