Drei Tage dauerte der THW-Einsatz nach Orkan „Kyrill“ in Köln

Auch im Kölner Stadtgebiet hatte Orkan „Kyrill“ Mitte Januar für große Verwüstungen gesorgt. Tausende Bäume stürzten um, zahlreiche Dächer wurden beschädigt, Baugerüste fielen um und Planen wurden weggerissen.

Die drei Kölner Ortsverbände (OV) des Technischen Hilfswerks (THW) arbeiteten in der Folge des starken Unwetters mehr als 100 Einsatzstellen ab.

Am Nachmittag des 18. Januars teilte die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Köln dem THW Köln die ersten Schadensstellen zu. Daraufhin rückten 100 Einsatzkräfte der Ortsverbände Köln Nord-West, Köln-Ost und Köln-Porz mit Motorsägen und schwerem Gerät aus, um in den Stadtteilen Sturmschäden zu beseitigen. Bäume, die Fahrbahnen blockierten oder Fahrzeuge begraben hatten, wurden von den THW-Spezialisten zerkleinert und beiseite geräumt, beschädigte Dächer wurden gesichert und lose Teile entfernt und Planen, die der Orkan losgerissen hatte, wurden abgebaut. Die Fachgruppe Räumen des OV Köln-Ost setzte ihre beiden Radlader ein und sicherte das Musicalzelt am Südstadion. Mit Steinen beschwerten die zwei Bergungsräumgeräte die Plane, damit das Vorzelt nicht wegwehen konnte. Außerdem stellte das THW 25 Feldbetten für gestrandete Reisende im Kölner Hauptbahnhof zur Verfügung. Einsatzschwerpunkte für die sieben Bergungsgruppen, die bis in die frühen Morgenstunden des folgenden Tages tätig waren, waren unter anderem die Militärringstraße, die Stadtteile Deutz und Hahnwald und die Gegend rund um die Universität.

Nach einer kurzen Nacht waren auch am folgenden Tag wieder 40 THW-Einsatzkräfte im gesamten Kölner Stadtgebiet unterwegs, um die Schäden von Orkan „Kyrill“ zu beseitigen. Erneut wurden mit Motorsägen und Greifzug-Geräten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste beseitigt. Die Fachgruppe Elektroversorgung des OV Köln Nord-West war am 19. Januar außerdem zur Unterstützung der örtlichen Hilfskräfte nach Lindlar abgerückt. Dort versorgten vier Elektrospezialisten mit der 175-kVA-Netzersatzanlage einen Straßenzug mit Strom. Denn die Wohnhäuser an einer Ausfallstraße der Gemeinde im Oberbergischen Kreis waren als Folge des Unwetters bis zum Abend vom lokalen Stromnetz abgeschnitten gewesen.

Weitere Orkanschäden beseitigten am Samstag, 20. Januar, sieben THW-Kräfte des OV Köln-Ost. Da für diese Bergungsgruppe laut Dienstplan sowieso Ausbildung angesetzt war, fuhren die Spezialisten unter anderem nach Köln-Rath, um dort einen auf ein Haus gestürzten Baum zu fällen.

An mehreren Einsatzstellen in diesen drei Tagen arbeiteten die THW-Helfer eng mit Einheiten von Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren zusammen. Einige Bäume ließen sich beispeilsweise nur mit Unterstützung einer Drehleiter der Feuerwehr gefahrlos entfernen.